Die Essstörungen können in drei Gruppen eingeteilt werden: Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung.
Zu Beginn der Therapie von Essstörungen geht es inhaltlich um die Erarbeitung und das Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen der Symptomatik einerseits und abgespaltenen Konflikten und einer zugrundeliegenden Selbstwertproblematik andererseits. Besonders wird der Punkt der verschobenen Kontrolle aufgearbeitet. Die Kontrolle über das Essverhalten muss wieder an die Stelle gelangen, wo Sie verloren gegangen ist im zwischenmenschlichen Bereich und bei der Vermittlung eigener Bedürfnisse. Die verzerrte Selbstwahrnehmung der Klienten für das eigene Körpergewicht und die Nahrungsaufnahme wird durch kognitive Strategien korrigiert und die bestehende Phobie gegenüber der Nahrungsaufnahme durch die Therapie überwunden.
Langfristig kann eine Normalisierung des Gewichts jedoch nur erreicht werden, wenn auch die Ursachen behandelt werden. Aufgrund der Vielfalt der Faktoren, die an der Entstehung der Störung beteiligt sind, umfasst die Therapie verschiedene Komponenten: In der Therapie sollen die Klienten die Richtigkeit ihrer Vorstellungen zur Bedeutung von Gewicht und Figur überprüfen. Häufige Vorurteile wie zum Beispiel, dass Schlankheit die Voraussetzung für beruflichen und privaten Erfolg ist, werden hinterfragt. Somit wird analysiert was sich der Klient vom Schlanksein erhofft und auf welchem anderen Weg diese Ziele erreicht werden können. Es wird erlernt, dass das Selbstwertgefühl nicht allein vom Gewicht abhängig ist.
In der körperorientierten Therapie sollen die Klienten ein besseres Gefühl für ihren Körper bekommen, so dass sie auf ihre Körpersignale (z.B. Hunger) angemessen reagieren und ihren Körperumfang realistisch einschätzen können.
Wir üben mit unseren Klienten die Bewältigung von Problemen. Dabei werden gemeinsam mit den Klienten verschiedene Lösungswege entwickelt, die sie bei alltäglichen Schwierigkeiten anwenden können, bei denen ansonsten wieder das gestörte Essverhalten als Mittel der Bewältigung eingesetzt wird.